SaaS ist tot?
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1. Warum alle sagen, SaaS sei tot 2. Das wahre Problem hinter der SaaS-Überflutung 3. Distribution schlägt Produkt 4. Was „SaaS ist tot“ eigentlich bedeutet 5. Wie du trotzdem ein starkes Geschäftsmodell baust 6. Fazit & Handlungsempfehlung
1. Warum alle sagen, SaaS sei tot
Der Reddit-Post „SaaS is already dead but no one wants to admit it“ trifft einen Nerv: Jeden Tag tauchen neue AI-Tools auf, die alle gleich aussehen. Ein paar Zeilen Code über eine API, ein hübsches Interface und fertig ist das nächste „Startup“. Doch das meiste davon ist kein Business, sondern eine Spielerei mit Bezahlschranke.
Das Problem ist folgendes: Es fehlt die Substanz. Kein echtes Problem, kein Nutzen, kein Verteidigungsgraben. Nur die Hoffnung, dass Kund:innen zu langsam sind, um zu merken, dass sie gerade für Luft bezahlen.
2. Das wahre Problem hinter der SaaS-Überflutung
SaaS ist heute kein Innovationsspiel mehr, sondern reine Marge. Jeder kopiert jeden. Wer ein erfolgreiches Tool sieht, baut es in zwei Wochen nach. Die Eintrittsbarrieren sind dank Tools wie bubble.io minimal, die Wechselkosten ebenso.
Der Markt ist gesättigt, aber nicht, weil Software schlecht wäre, sondern weil sie einfach beliebig geworden ist. Die eigentliche Differenzierung liegt längst nicht mehr im Produkt selbst, sondern im Zugang zum Markt. Wer keine eigene Community oder Reichweite hat, geht unter: egal, wie schön der Code ist.
3. Distribution schlägt Produkt
Die Gründer:innen, die heute noch Erfolg mit SaaS haben, besitzen keine besseren Tools sondern Distribution. Sie haben eine Audience, also einen Kanal diese zu erreichen.
Das erinnert an ein zentrales Prinzip aus meinem Buch: Teste Nachfrage, bevor du baust. Denn selbst das beste Produkt nützt nichts, wenn niemand davon erfährt. Distribution ist kein Marketing-Add-on, sie ist dein Geschäftsmodell.
4. Was „SaaS ist tot“ eigentlich bedeutet
SaaS ist nicht tot aber der Mythos dahinter. Es war nie das Geschäftsmodell, sondern nur der Liefermechanismus. Software-as-a-Service heißt: Du lieferst digital, wiederkehrend, skalierbar. Aber das ersetzt keine Idee.
Die eigentliche Frage lautet: Welches Problem löst du? Erhöhst du Umsatz oder senkst du Kosten?
Wie ich im Kapitel „Geschäftsidee finden“ schreibe: Große Ideen entstehen nicht durch Technik, sondern durch echte Probleme. Wenn du SaaS baust, weil du ein Feature cool findest, wirst du nicht erfolgreich sein. Wenn du SaaS baust, weil du einen echten Schmerz löst, wirst du gebraucht.
5. Wie du trotzdem ein starkes Geschäftsmodell baust
Die Zukunft gehört Gründungen, die klar positioniert, problemlösend und menschlich relevant sind. KI kann vieles übernehmen aber nicht Nähe, Vertrauen und echte Beziehungen.
Wenn du heute Software entwickelst, frag dich:
- Wird mein Produkt in 5 Jahren noch gebraucht, wenn KI weiter automatisiert?
- Gibt es echte Nutzer:innen, die emotional oder funktional profitieren?
- Kann ich mein Modell validieren, bevor ich skaliere?
Das sind die gleichen Fragen, die ich im Kapitel über Problem Design Canvas stelle und sie sind aktueller denn je. SaaS mag als Trend vorbei sein, aber wer das Prinzip versteht, baut Zukunft: nicht Tool-first, sondern Value-first.
6. Fazit & Handlungsempfehlung
SaaS ist nicht tot. Was stirbt, ist die Illusion, dass du einfach ein Abo-Modell starten kannst, um Geld zu verdienen. Software ist kein Business sonder einfach nur ein Werkzeug.
Erfolgreiche Gründer:innen denken wie Unternehmer:innen, nicht wie Entwickler:innen. Sie starten bei der Nachfrage, nicht bei der Technologie. Sie bauen Systeme, die echten Nutzen stiften und liefern sie über den passenden Kanal.
Wenn du das verinnerlichst, dann hast du etwas, das kein Hype zerstören kann: ein tragfähiges Geschäftsmodell.
➡️ Lies hier weiter: Business Model Canvas oder Zeit und Aufgaben smart managen, um dein eigenes nachhaltiges System aufzubauen.